Klagenfurt: Galerie3 zeigt Theres Cassini, Michael Kravagna
Poeten sind sie beide. Sie von der unbeschreiblichen Leichtigkeit des Seins beflügelt. Er mit dem Stoff bekleidet, aus dem Leben und Tod gewoben sind. Wie virtuos Theres Cassini Alltagsgegenstände verzaubert und Michael Kravagna mit Farbschichten Zerfalls- und Entstehungsprozesse umfängt, ist in der Galerie 3 zu sehen.
Nur ein Lufthauch genügt, und sie beginnen zu tanzen. Die fragilen Mobiles der Kärntnerin, die als "Kinetische Plastiken" von der Decke hängen, um mechanische Bewegung im Raum als wesentlichen Bestandteil einer traumschweren Kunst zu definieren. Stoffe, Federn, Schläuche, Plastik - Fundgegenstände der Alltäglichkeit sind es, die sie behutsam und mit der ihr innewohnenden Feinnervigkeit und Leichtigkeit entfremdet.
Das Ergebnis ist wie ein zu Form gefrorenes und zum Fliegen gebrachtes Kinderlachen. Und das Staunen über dieses Kaleidoskop der beseelten Ding hält viel, viel länger, als man schaut.
Kravagna defiiniert sich über die Stofflichkeit teils über Jahre aufgebrachter Farbschichten und das meisterhafte Spiel mit der Dynamik kompositorischer Elemente im Spannungsfeld bewusster Auslassungen. So entstehen "Abdrücke", die auf den organischen Ursprung von Zersetzungsprozessen verweisen und doch völlig eigenständig bestehen.
Sehenswert bis 17.Mai