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flash 80 Mai 2014
Ausstellung kinetischer Plastiken
von Theres Cassini
im Robert Musil-Literatur-Museum in Klagenfurt
Möglichkeiten
oder noch nicht geborene Wirklichkeiten
„Geöffnete Türen“
Auszug aus dem Katalog von Dr. Heimo Strempfl
Leiter des Robert Musil-Literatur-Museums
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muss man
die Tatsache achten, dass sie einen festen Rahmen haben“.
Dieses Zitat aus Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“
ist einer der Ausgangspunkte für neue Arbeiten der Künstlerin
Theres Cassini (Bild rechts).
„Ein fester Rahmen“ für die Präsentation des Lebens und des
Werks jenes in Klagenfurt geborenen Autors – das könnte die
Definition für eine der Aufgaben des Robert Musil-Literatur-
Museums, das von der Landeshauptstadt Klagenfurt geführt
wird, sein. Die Ausstellungsbesucher sind bereits durch gut
geöffnete Türen gekommen. Theres Cassini hat mit ihrer künstlerischen Arbeit, durch ihre Annäherung an Musils „Mann ohne
Eigenschaften“ die Türen zu einem schriftstellerischen Werk,
welches gemeinhin als schwer zugänglich gilt, weit aufgestoßen.
Theres Cassini gebührt das Verdienst, mit ihren Arbeiten Musils
Roman, der als ein Klassiker der Weltliteratur gelten kann und
„Diskurse über Logik und Gefühle, Wirklichkeiten und Möglichkeiten,
über Kausalität und Analogie, über Wissenschaftsgläubigkeit
und Kulturpessimismus“ (Cassini) enthält, mit ihrer
Art der Annäherung gleichsam seiner „Schwere entkleidet“ zu
haben. Cassini zeigt sozusagen „Musil im Schwebezustand“.
Sie übersetzt Inhalte des Romans und Eigenschaften von Romanfiguren in so genannte „kinetische Plastiken“. Ein integraler ästhetischer Bestandteil dieser Art von Skulpturen, die alle speziell für die Präsentation im Musil-Museum konzipiert worden sind, ist die Bewegung.
Theres Cassini schenkt uns Leichtigkeit . . .
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